Zigarre Trinidad Vigia

Die Trinidad Zigarre wurde ursprünglich nur für Fidel Castro und einen kleinen Kreis von Staatsmännern und Diplomaten in begrenzter Stückzahl gefertigt.
Aus ausgewählten Tabaken der Vuelta Abajo. In derselben Manufaktur Laguito wie die Cohiba hergestellt, vereint sie nach Worten des früheren Direktors Avelino Lara nur die Auswahl von der Auswahl der Auswahl. Das heißt das Beste ist gerade gut genug.

Erst seit etwa Ende der 1990er Jahren ist diese Marke auf dem Weltmarkt erhältlich. Nach wie vor ist Trinidad eher ein Geheimtipp für Kenner, nicht ganz so bekannt wie die Cohiba.
Aber qualitativ steht sie dieser Schwester eigentlich nicht nach, sie bewegt sich auf Augenhöhe.

Benannt nach der SantissimaTrinidad, der heilgen Dreifaltigkeit, ist sie neben Gottvater und Jesus Christus, vielleicht so Etwas wie der Heilige Geist der Zigarren, ohne blasphemisch sein zu wollen.

Ursprünglich gab es nur ein längliches Lancero-Format mit sehr schlichter goldener Binde und der Aufschrift Trinidad.

Ich probierte zwei Formate.

Zuerst die kürzere Vigia mit kräftigem Ringmass.

Es gefällt bereits das leicht ölige Deckblatt mit sehr feiner Äderung. Es ist alles ausgesprochen sorgfältig hergestellt, natürlich ausschließlich hecho a mano von den besten Torcedores Kubas. Ein Kleines Picktail am oberen Ende haben alle Trinidad Zigarren. Die gelbgoldene Bauchbinde ist eher schlicht und zeigt die Aufschrift Trinidad und das dreifache T zugleich steht darauf Habana Cuba.

Unglaublich vielfältig sind die Aromen, die sich nach dem Anzünden entfalten. Der Abbrand und das Zugverhalten sind mustergültig. Die Asche hielt fast bis zur Binde.

Es überrascht eine cremige Süße, die von feinen nussigen und Trüffel-Aromen begleitet wird, ein wenig Pilze und Waldboden, ein wenig Sommerheu und Gras schmecken durch.
Komplex und mild, ja subtil wie ein Rotwein der Cote d‘or in Burgund. Bis zuletzt bei Gut über einer Stunde Rauchdauer, bleibt das Bouquet angenehm.
Ich trank zu diesem Format einen schweren Alberone und nahm die Trinidad als Digestiv nach einem guten Abendessen am Gestade des Bodensees.

Es ist eine Zigarre für besondere Momente, oder anders gesagt auch aus gewöhnlichen Abenden kann damit ein besonderer werden.

Freilich hat das auch seinen Preis. Der allerdings noch deutlich unter einer Cohiba liegt.
Aber Aficionadas und Aficionados, die das Erlesene zu schätzen wissen wird das nicht weiter stören.
Lesen Sie ebenfalls gerne den Beitrag über das etwa schmalere und längere Format: der Coloniales. Ich wünsche guten Genuss!

Jean B. de Grammont