Mit der Barber Pol „limited Edition“ von Vegas de Santiago D8 ist dem Gründer des Labels Marc Niehaus in Verbindung mit der Familie Olman Leon Guzman eine besonders delikate Zigarre im Torpedo-Format gelungen. Wir berichteten bereits über die Robusto des Hauses auf haute-culture-jdg.de.
Importeur von Vegas de Santiago ist übrigens Werner Casagranda, der uns mit ein paar Kostproben erfreute.
Optisch allein ein Hingucker ist das zweifarbig gewickelte Colorado Connecticut Deckblatt hell-und dunkelrotbrauner Tabakblätter aus Ecuador. Von den Torcedores des Hauses perfekt von Hand gemacht vermittelt die Zigarre haptisch wie optisch eine Delikatesse. Das Ligero Umblatt, ebenfalls aus Ecuador, umschließt feine Einlagen nicht allein von den Vulkanböden aus Costa Rica stammt der Tabak, sondern Komponenten kommen ebenso aus Peru und der Dominikanischen Republik.
Der pestizidfreie Tabak lagert drei Jahre, gut vier Jahre währt der Entstehungsprozess der soliden Qualitäts-Zigarren der Marke.
Die dekorative Binde des Hauses spricht für sich mit dem goldenen Schrifttzug Vegas de Santiago und der Kombination D 8, die Zahl 8 steht gleichsam für Glück und Teilen. Was unter echten Aficionados dazugehört, denn ein gemeinsamer Genuss erweitert die Freude. Eine zweite schlichte Binde mit der Aufschrift IMPERIAL BLEND, Aged Double Ligero, rundet die optisch repräsentative Erscheinung ab.
Zündet man den gecutteten Torpedo erst einmal an, so entfalten sich satte cremige Geschmacks-Noten, beigesellt sind dezente holzige Aromen, Café und Mokka, ein wenig Heu und eine Spur Haselnuss. Wir wählten diesmal einen wunderschönen Ort an einem plätschernden gusseisernen Brunnen aus der Gründerzeit im italienischen Stil mit Putti und Delphinen geschmückt im Stadtgarten von Überlingen zum Genuss dieser exklusiven Zigarre. Wir hielten diese Partie des Parks bereits mehrfach mit Stift und Aquarellfarben fest. (Eines der Blätter siehe die Abbildung unten)
Für ein Pairing mit Wein oder Whisky war es zu warm, ich trank einen gekühlten Bio-Espresso und Wasser dazu. Nebenbei entfaltete sich eine angenehme Konversation mit einem Paar aus München auf einer benachbarten Bank, er Gesangslehrer und Komponist wie Sänger, sie Kunsthistorikerin. Auch Sie empfanden den Duft der Zigarre als angenehm.
Abbrand und Zugverhalten des D 8 Torpedo sind vorbildlich. Die Asche hält lange, lediglich zweimal musste ich abstreifen, und sie hat ein hellgrau-bis weißes Erscheinungsbild. Fast Eineinhalb Stunden währte das Rauch-Vergnügen, bis wir den Rest, nach dem sukzessiven Abnehmen beider Binden, in aller Würde ausglühen ließen und mit erhöhtem Lebensgenuss und guten Gedanken weiter gingen.
Jean B. de Grammont
