Felix Mendelssohn Bartholdy Orgelsonaten etc. arrangiert für Klavier

Das audiophile Label Darbringhaus und Grimm sorgt immer wieder für ausgesuchtes Repertoire. So auch bei dem elegantesten aller Komponisten der deutschen Romantik nämlich Mendelssohn.

Felix Mendelssohn Bartholdy war selbst ein ausgezeichneter Pianist und Organist. Zudem war er einer der ersten Wiederentdecker des großen Johann Sebastian Bach. Mendelssohn führte als erster wieder die Matthäus-Passion Bachs in einer eigenen Bearbeitung auf. Das er in seinem Klavier- und Orgelwerk ebenfalls von Bach inspiriert wurde, zeigt sich in verschiedenen Präludien und Fugen, insbesondere aber in seinen meisterhaften sechs Orgelsonaten.
Diese kann man durchaus auch für den Konzertflügel bearbeiten. Das hat der Pianist Karl-Andreas Kolly für diese Aufnahme bei der dritten, vierten und sechsten Orgelsonate getan.
Freilich fehlt die ein oder andere Note, gerade die von den Füßen gespielten Pedale der Basstöne gibt es ja nicht am Konzert-Flügel. Das fällt aber nicht weiter ins Gewicht.
Zusammen mit drei Präludien und Fugen op. 35. im Original für Klavier und zwei frühen Charakterstücken aus Op. 7, entsteht hier ein Programm das von Johann Sebastian Bach inspiriert wurde. Neben der polyphonen Meisterschaft Mendelssohns überzeugt freilich das romantisch Sangliche darin. Und diese Mischung aus Kontrapunktik in romantisch verfeinerter Manier und hymnischen bis liederhaften langsamen Sätzen, teils an Bachs Sarabanden erinnernd, meistert Pianist Kolly makellos. Feinabgestuft phrasiert der Musiker und die Klangfarben des Steinway ersetzen zwar nicht die Orgel, aber lassen diese in der vorliegenden Deutung auch nicht vermissen.
Jean B. de Grammont