Zu den ausgezeichneten Weingütern des Bordeaux zählt ohne Frage das Chateau Haut Mazerat. Geführt von der Familie Gouteyron liegt es westlich von Saint Emilion in der Gironde. In der Nachbarschaft befindet sich das berühmte Weingut Angelus.
Die Rotweine des Chateau Haut Mazerat sind über jeden Zweifel erhaben. Insbesondere die großen Jahrgänge.
Wir hatten das Glück vom bedeutenden Jahrgang 2005 ein paar Flaschen trinken zu dürfen.
Dieser lange gelagerte Bordeaux hat eine wunderschöne dunkle Farbe vom tiefsten Rot. Er gleicht Samt, das auf der Zunge zergeht.
Dabei ist dieser Grand Cru eine klassische Cuvee aus 10% Cabernet Sauvignon, 30% Cabernet Franc und 60% Merlot.
Zuletzt tranken wir die Flasche mit der Nummer 1427.
Das schlichte goldumrankte Schild auf blauem Grund ist elegant, es wird oben von einer Muschel abgerundet unten von zwei Girlanden. Es zeigt in zwei Schrifttypen an: Chateau Haut Mazerat Saint- Emilion Grand Cru les Verdiennes. Das zeigt die besondere Wertigkeit des Weines.
Hat man die Flasche erst einmal entkorkt und das Glas gefüllt, entfaltet sich ein ganzes Spektrum an Aromen. Ein milder Duft steigt in die Nase, kaum riecht man an der Flasche und schwenkt das Glas. Zu Wild und Geflügel, etwa ein Jagdfasan an Maroni mit Rotkraut ist der Haut Mazerat ein trefflicher Begleiter. Er besitzt eine feine Restsäure, die typischen Waldbeeren-Aromen dominieren. Da sind Brombeere und Kirsche zu finden. Daneben ein Hauch an Trüffel, ein wenig Nelke und Zimt. Dazu kommt ein dezenter Zartbitter-Schokoladengeschmack. Das Bukett ist von raffinierter Süße und Zartheit, die Tannine sind ausgewogen und harmonisch.
Ohne Frage ein großer Wein, der jedem Connaisseur ans Herz gelegt sei. Ferner probierten wir vom gleichen Weingut einen Jahrgang 2000. Wir aßen dazu Reh-Nüsschen an Karotten, Champions und Kartoffelklößen.
Auch dies ist ein exzellenter Tropfen. Von etwa der gleichen Geschmacksrichtung, mit etwas stärker ausgeprägten Tanninen und einem Nachhall von Tabak.
Wenngleich er nicht ganz an den 2005er herankommt, denn das war einer der großen Jahrgänge.
Jean B. de Grammont