Auberge au Boef

In der  Auberge au Boef in Sessenheim pflegt Yannick Germain die klassische französische Küche mit elsässischen Akzenten in Vollendung.

Sessenheim, das Dorf in der Rheinebene, das spätestens durch Goethes Sessenheimer Lieder an seine Muse und Geliebte Friederike Brion Weltgeltung erlangt hat, ist dadurch nicht allein ein Pilgerort für Freunde der Dichtung, sondern auch für Freunde einer guten Tafel. Neben den ausgesprochen gemütlichen Gasträumen, findet sich übrigens ein kleines Museum, das an Goethes häufige Besuche im Pfarrhaus zu Sessenheim erinnert. Hier kann der Literatur Freund, bevor er seinen Platz an der Tafel einnimmt, bereits Appetit holen und anhand alter Stiche, Reproduktion der Gedicht-Handschriften und Werk-Ausgaben sich einen gewissen kulturellen Appetit holen, ein amuse de l' Esprit gewinnen bevor es zum amuse bouche übergeht.

Die holzgetäfelten Gasträume verströmen jene Behaglichkeit wie man sie in Frankreich und insbesondere im Elsass findet. Auch das verwendete Geschirr ist aus schöner schlichter Keramik,.

An Gerichten gibt es eine kleine Auswahl von vielerlei Delikatessen je nach Saison. Schon die poetisch verfasste Speisekarte erweckt Appetit. Wo heißt ein Menü schon das Raunen der Schäfer am Ufer des Flusses oder Bekenntnis eines Kochs. Der Rehrücken war leider aus und auch die Füllung mit Froschschenkeln war an diesem Tag nicht zu erhalten. Aber es gibt ja Alternativen. Zum Rose und Blanc de Blanc Champagner aus dem Haus Pouillon ging es an mit dem amuse bouche, gekugelt und feine Häppchen mit Fisch und Käse und allerlei. Übrigens kommen hier selbst Brot und Butter in feinen Keramik-Schalen auf den Tisch. Z.B eine Geschichte mit Farino Forelle und  Bauern-Ei. Dazu ein feiner Riesling aus dem Hause Hengst grand cru Jahrgang 2020. Weiter geht es beispielsweise mit einer klassischen Gänsestopf-Leber begleitet von einem Cardigan Blanc der Domaine Leodegar.

 

Mit Pilzen gefüllte Maultäschle im Gemüse-Sud und als Hauptgang eine Taube mit Kartoffel und Gemüse im  Backöfe geschmort, begleitet von einem Rotwein der  Marquise Des Landes Hermitage Cotes du Rhone Jahrgang 2011 ist eine gelungene Symbiose.

Wir verstehen aufgrund der Zartheit des Fleisches und der Feinheit der Aromen, dass  in Frankreich  lange Zeit dem Adel das Privileg zukam, Tauben in Türmen, die neben den Schlössern bis heute stehen, zu züchten und das der König selbst für das Privileg verantwortlich war.

Zum Abschluss Pralines und Kaffee nach Art des Hauses und das Tafel Vergnügen war perfekt.  Wir waren fast zu gesättigt um  noch ein Dessert oder Käse zu nehmen.Vielleicht hätte Goethe auch ein Gedicht auf dieses vortreffliche Essen geschrieben.

Jean B.de Grammont

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