Das Bad Hotel zu Überlingen hat Tradition und Stil.
Ein Hotel auf der Höhe der Zeit ist das ohne Frage. Es wurde in den letzten Jahren sukzessive renoviert. Der Gast kann drei Gebäude wählen und wählt damit das erste Haus am Platz, dessen Lage am Bodensee am Rande der Altstadt ausgezeichnet ist. Übrigens sind auch Haustiere, insbesondere Hunde, willkommen.
Von Geschäftsführer Stefan Kern und seiner Equipe wird das Hotel seit Jahren vorbildlich geführt.
Das elegante klassizistische Haupt-Gebäude mit Mansartdach und großer Terrasse liegt wunderbar zum Kurgarten und Bodensee hin ausgerichtet. In den Suiten und Zimmern zur Seeseite blickt man auf die alten Bäume und das Wasser. Im Frühling duften die Glyzinien an der Fassade. Dann bildet das Badhaus im Stil des Art deco, über einen Bogengang zu erreichen, den Seitenflügel. Zuletzt liegt die prächtige Park-Villa mit Balkons und einem alten Stadturm direkt am See. Auch darin gibt es Zimmer, in denen sie wie Dornröschen oder Rapunzel übernachten können und vielleicht kommt sogar ein Märchenprinz vorbei.
Im Haupthaus verweilten schon in 19. Jahrhundert berühmte Gäste, als die einstige Reichsstadt Überlingen das Kur und Bade-Wesen für sich entdeckte.
Etwa der Dichter Ludwig Uhland und insbesondere das Traumpaar der deutschen romantischen Musik Clara und Robert Schumann. Übrigens hat sich in der hiesigen Leopold Sophien Bibliothek ein Album-Blatt von der Hand Robert Schumanns erhalten, das erst vor wenigen Jahren wiedergefunden und eingespielt wurde. (Siehe dazu unser CD Review in der Rubrik Klassik: Schumann Szenen für Klavier) Im Untergeschoss der Parkvilla gibt es mittlerweile einen Sauna und Fitnessbereich, der weitere Annehmlichkeiten bereitet. Auch für Beauty und Spa wird im Badhaus gesorgt.
Selbst im Spät-Herbst macht es noch Freude, hier einzukehren.
Wir bezogen eines der kleineren seeseitigen Superior-Zimmer in der Mansarde, mit herrlichem Blick auf den Garten, das Wasser und die rauschende alte Platane vor den Fenstern mit schütterem Laub.
Alle Zimmer sind hell und mit Eichenholzdielen wohnlich ausstaffiert, haben moderne, aber gemütliche Möbel, sind mit schönen Stoffen in warmen Naturtönen bezogen. Die übrige Ausstattung entspricht dem gehobenen Standard eines 4 Sterne superior Hauses. Schwarz-Weiß-Fotos mit Motiven des Lebens am See und teils moderne Grafik erfreuen das Auge in den Zimmern und Fluren. Alles ist sehr sauber und gepflegt. Natürlich gibt es daneben zwei geräumige Junior Suiten mit Lesesesseln und Sofas und großen Bädern samt Badewanne im Haupthaus und eine große Suite in der Park Villa samt Sonnenterasse. Wer die großzügige Ambiance einen Gründerzeit-Villa liebt, sollte diese wählen und gleich für längere Zeit bleiben. Keine Sorge, selbst die Suiten sind vergleichsweise relativ erschwinglich für den gebotenen Komfort und bei klarem Wetter hat man Alpenblick inklusive.
Freilich ist es im Frühling und Sommer am schönsten hier, wenn man auf der großen Terrasse verweilen kann.
Bei Café und Kuchen, Eiscafé und Eisbecher oder auch zu einem guten Essen. Reist man an, empfiehlt es sich in der großzügigen Lobby zu verbleiben mit bequemen Sofas, ein Chesterfield-Ledersofa und solche aus Stoff. Eine Büchertapete ziert die Rückwand.
Sie können sicher sein, dass man sich um Ihre Wünsche umgehend kümmert. Der Service ist freundlich, durchaus herzlich und unkompliziert. Ebenso die Begrüßung an der Rezeption. Dann geht es mit dem Lift in die höheren Etagen oder zu Fuß in die Park-Villa oder das Badhaus.
Im Restaurant Rotunde gibt es abends große Tafel und mittags kleinere Gerichte. Es gibt auch guten Kuchen und feinen Kaffee. Das Frühstücksbuffet ist üppig und schön aufgebaut. Es bietet alles für den verwöhnten Gast, samt guten Haus Sekt Blanc de Blanc oder Rosé wie frisches Obst, Lachs wie Meerrettich und anderes wie Aufstrich, Käse, Rührei, Wurst, Oliven, viele verschiedene Brotsorten, Brötchen, Müslis und alles was dazu gehört.
Eines ist sicher, sie werden sich im Bad-Hotel Überlingen wohlfühlen und bestimmt wiederkommen. Spätestens dann, wenn sie Heimweh an den Bodensee haben.
Jean B. de Grammont