Tea-Time im Brenners-Park-Hotel
An einem grauen verregneten Herbst- oder Winternachmittag gibt es in Baden-Baden wohl kaum einen heimeligeren Ort wie die Kaminhalle des Brenners. Der große Salon mit gemütlichen Fauteuils und großzügigen Sofas mit der Ambiance eines Adelslandsitzes mit alten Möbeln und Ölgemälden des 18.Jahrhunderts lädt zum Verweilen. Im Marmorkamin flackert das Feuer. Hier empfiehlt es sich, des Nachmittags die klassische Tea-Time mit Champagner zu ordern. Freilich kann solche im Frühjahr und Sommer auch auf der Minerva Terrasse oder im großen Garten genossen werden.
Eine überwiegend süße Versuchung ist das dann.
Selbst wenn sie ohne aparte Begleitung unterwegs sein sollten. Wenn aber Madame oder Monsieur sich hinzugesellt mag sich das Vergnügen verdoppeln.
Allein die Teekarte enthält an grünen und schwarzen Tees eine Fülle exklusiver Sorten, die das Herz eines Connaisseurs höher schlagen lassen.
Wir wählten erlesenen Splendid Earl-Grey mit duftigem Bergamotte-Aroma und herrlich feinen Grüntee und zwar den japanischen Finest Shizuoka Sencha mit stimulierenden Grasnoten von leichter Süße.
Die Tees werden in zierlichen versilberten Kännchen serviert.
Ferner stehen u.a. zur Disposition: Dragonwell Zhejiang aus China, aromatisierte Jason Pearls, der Morgentau Tee mit herbem Mango-Aroma und zuletzt Oolong Superior. An Schwarztee wird zusätzlich geboten Darjeeling Summer aus dem Himalaya sowie Golden Assam und der Smoked China mit Röstaromen, nicht zuletzt der Classic English Tea. Daneben stehen diverse Kräuter und Früchtetees zur Disposition.
Hinzu kommt eine dreistufige Etagere, die an süßen und würzigen
Piecen alles enthält, was eine Feinschmecker Tea-Time abzurunden vermag. Hervorstechend sind die Macarons inspired by Pierre Herme aus Paris. Ob es solche a la Madeleine sind mit mousse au noisettes et au chocolat oder Sarines abrcicot, Rosenwasser, Nuss oder Karamell sind, sie munden einfach köstlich. Übrigens sind besagte Macarons ein Alleinstellungsmerkmal des Hauses weit und breit. Hinzu gesellen sich delikate Pralinen der hauseigenen Patisserie. Teils mit Pistazie, teils mit Bitterschokolade oder gefüllt mit Orangencreme oder Passionsfrucht Glace wie Croquants und Absoluments.
Natürlich fehlen nicht feingebackene Scones nach englischem Rezept mit Clottet Cream und Erdbeermarmelade. Zuletzt setzen mit Frischkäse gefüllte Windbeutel und Quiches zudem kleine Finger Sandwiches mit Schwarzälder Schinken und Bergkäse , Gurke und Räucherlachs abgerundet mit Kaviar würzige Akzente.
Der Champagner des Hauses, ein Bollinger, setzt mit seinen dezenten Brioche, Zitrus- und Vanille bis Quitten-Aromen einen eleganten point d'excellence hinzu. Bei Bollinger wird übrigens nach wie vor im Holzfass gelagert.
Wenn Sie das Besondere lieben und nicht das Allgemeine, liegen sie im Brenners genau richtig.
Hinzu kommt der stets aufmerksame und liebenswerte Service. Hier darf sich der Gast wohlfühlen.
Der wahre Luxus bleibt eine genussvoll verbrachte Zeit.
Das ist auch die Philosophie des Hotels, der wir uns gerne anschließen.
Jean B.de Grammont