Ursprünglich hat Revolutionär Che Guevara die Idee gehabt, eine unverwechselbare Nach-Revolutions-Zigarre zu kreieren. Damit eine Marke auf die Beine zu stellen, die ihresgleichen sucht und besser ist als alles bisher da gewesene. Es entstand die legendäre Marke Cohiba, in der Zigarrenfabrik Laguito, die in einem der größten Vororte Havannas in einem alten Palast italienischen Stiles, der Wohnsitz des Marquese Pinar del Rio war, ihren Sitz gefunden hat. Der Zigarrenkenner Avelino Lara wurde mit dieser Aufgabe betraut. Cohiba ist eigentlich das alte Wort der Taino Indianer Kubas für Zigarre. Entsprechend wird der vergoldete Schattenriss eines Indianerkopfes zum Markensymbol. Auf herausragende Qualität wurde von vornherein besonderer Wert gelegt.
Die allerbesten Tabakblätter wurden ausgewählt und die beste Auswahl aus der besten Auswahl der Ernte wurde bevorzugt. Vom Besten nur das Beste also! Zehn Plantagen stellen die Ernte, wobei in jedem Jahr nur von fünf Vegas die Wahl getroffen wird, zudem werden die Blätter dreimal fermentiert während sie sonst bei den meisten Havannas nur zweimal fermentiert werden und die besten Zigarrenmacher Kubas wurden nach Laguito beordert. Große Sorgfalt wird und wurde auf die Herstellung verwendet.
Eine legendäre Zigarre war ins Leben gerufen. Einst wurde sie nur von Fidel Castro und seinem Umkreis geraucht. Dieser gab die Zigarren von Cohiba höchstens an Diplomaten oder befreundete Staatsmänner als Geschenk weiter. Erst seit Mitte der 80er Jahre stehen die Cohiba Zigarren zum allgemeinen Verkauf.
Eine Legende war geboren.
Wer sich heute eine Cohiba Maduro 5 gönnt, kommt ohne Frage in einem großartigen Zigarren-Genuss.
Der Preis ist entsprechend hoch angesiedelt. Auch das ein Mittel, um die Exklusivität der Marke zu unterstreichen. Die Zigarre hat den großen Durchmesser des Robusto Formats. Dunkle ölige Tabakblätter bilden das Deckblatt. Verarbeitung und Füllung sind vom Feinsten. Man braucht nur kurze Zeit ein langes Streichholz anzusetzen und schon kann es mit dem Genuss beginnen. Das Zug- und Brandverhalten ist absolut vorbildlich. Schon der Geruch der kalten Zigarre animiert. Er ist von feiner Süße.
Zieht man daran, entwickeln sich feine Holz- und Nussaromen es kommt hinzu feinste Zartbitterschokolade, die Zigarre bleibt bis zuletzt voll im Geschmack und von herber Süße. Ein erstaunlich ausgewogenes Bouquet, dass kräftig ist, ohne zu stark zu sein. Freilich ist es keine Zigarre für Anfänger. Etwas Erfahrung und Übung sind angebracht.
Eine Zigarre mit Charakter ohne Frage. Aromenreich und würzig ist der Geschmack, wen wundert es bei den ausgesuchten Tabaksorten. Entsprechend ist die Asche recht hell und die Rauchentwicklung sehr ausgewogen.
Lange hält die abgebrannte Asche am Korpus der Zigarre. Die Cohiba Maduro verbreitet stets einen dezenten Duft ihrer feinen Aromen. Der Ruhm von Cohiba ist demnach begründet. Es ist wirklich ein Zigarre Rauchen mit viel Genuss. Aromatisch ausgewogen und auch schwer bis zum Ende. Die Maduro von Cohiba wird nie scharf und zeigt eine ausgesprochen gute Balance. Die komplexen Aromen werden auch durch einen Hauch von Waldboden ergänzt. Das erinnert mich bisweilen an den Geschmack reifer burgundischer Weine von der Cote d'Or.
Jedem wohlhabenden Connaisseur sei daher die Cohiba Maduro 5 Serie wie auch alle anderen Produkte der Marke Cohiba wärmstens empfohlen. Man kann hier nicht viel falsch machen und ist insgesamt in guter Gesellschaft. Freilich macht eine Flasche Champagner der besseren Art auch Sinn und die kann man zu zweit genießen. Jeder wäge für sich selbst ab, was er lieber möchte für das Geld. Ich empfehle den Wechsel je nach Gelegenheit! Ein wahrer Genuss sollte einem auch ein wenig Geld wert sein. Es ist ja auch keine alltägliche Zigarre. Die Freude währt eine Stunde und länger. Bei der Cohiba ist es besonders wichtig, sich einen schönen Ort zum Rauchgenuss auszusuchen. Diese exzeptionelle Zigarre passt nicht in jede Umgebung. Ich genoss sie auf einer Parkbank an der Lichtentaler Allee in Baden-Baden nahe der Büste des Dichters Iwan Turgeniev (womöglich hat dieser auch schon an diesem Ort Zigarren geraucht), in seiner Erzählung Erste Liebe zündet sich die Hauptfigur Petrowitsch eine Zigarre an und versinkt im Lehnstuhl, ehe er mit dem Erzählen beginnt. Sicher wäre man um 1870 Johannes Brahms auf der Allee begegnet, mit einer Zigarre zwischen den Mundwinkeln. Die süße Schwere einer Cohiba hätte ihm behagt, wenn es diese schon gegeben hätte. Und dann rauchte ich auf einer Bank direkt unter den Kolonnaden des altehrwürdigen Kurhauses von Friedrich Weinbrenner, jeweils mit schöner Aussicht auf die Baumriesen oder die Altstadt mit dem neuen Schloss und die Battert-Felsen verbunden.
Jean B. de Grammont