Die Cohiba Edicion Limitada 2004 ist eine besondere Zigarre. Wir probierten das Torpedo-Format an den Kolonnaden zu einem Kaffee. Unter dem Schatten der frühsommerlichen Kastanien war es ausgesprochen angenehm, diese Zigarre zu kosten. Das leicht geäderte Deckblatt ist eine prächtige Erscheinung, die hellbraune Tönung des Tabakblatts verweist auf eine eher leichte Zigarre der Cohiba Familie. Natürlich totalmente hecho a mano besticht diese Zigarre mit ihrer gereiften Füllung. Zusätzlich zur Marken Banderole gibt es eine zweite bronzefarbene Binde mit der Aufschrift Edizion Limitada 2004. Über die Geschichte der Marke Cohiba handelten wir im Review über die Cohiba Genios. Nach dem Anzünden mit einem Streichholz entfalten sich sehr cremige Noten bei gleichmäßigen Abbrand und hellgrauer Asche. Lange hält die Asche überdies.
Es entwickeln sich Kaffee Röstaromen, zum letzten Drittel hin wird der Gusto pfeffriger, ohne je ins Scharfe abzugleiten. Besonders herrschen leicht nussige Aromen vor, denen Heu- und Gras-Noten beigesellt sind. Wir kombinierten die Zigarre im letzten Drittel mit einem feinen Chateauneuf du Pape des berühmten Guts Clos du Saint Michel Jahrgang 1978. Bei diesem Pairing treten die Geschmacksnoten besonders intensiv auf und es kommen leichte Trüffel-Aromen hinzu und eine Spur von erdigen Waldboden. Auf einer Parkbank an der Lichtentaler Allee liessen wir uns nieder, gegenüber dem bekannten Brenners Park Grand Hotel, das derzeit renoviert wird und voraussichtlich Ende des Jahres wieder eröffnet. In der sehr ansprechenden Cigars Lounge des Hauses sind natürlich ebenfalls Cohiba Zigarren zu finden, wie viele andere gute Marken, die das Herz eines Connaisseurs erfreuen.
Doch bis dahin ist noch etwas Zeit und wir lassen getrost die Rauchkringel in den blauen Frühlingshimmel aufsteigen.
Jean B. de Grammont