Der Chateau Guadet Saint Julien Jahrgang 2004 war der letzte das vollen Namens des Weingutes, dass nunmehr schlicht Chateau Guadet heißt.
Ein Grand-Cru der Sonder-Klasse ohne Frage. Guadet war Anwalt und ein Abgeordneter der Girondisten, der 1794 unter dem Fallbeil starb. Sein Porträt-Medaillon ziert das Etikett bis heute.
Seit 1844 führt das Weingut die Familie Ligniac, diese gründete das legendäre Chateau Petrus. Indes sind die Weine alle auf Bio umgestellt.
Ein besonders ausgewogener Jahrgang war 2004. Dieser verdient das Prädikat Grand Cru ohne weiteres. Auf den tonhaltigen Kalkböden des Hochplateau bei Saint Emilion gedeihen die Reben. Den Wein zeichnet eine besonders feine Finesse aus. Die Tannine sind mild und haben ein schönes Aroma von Waldbeeren, ja es können Eiche, Waldboden, Pilze und eine Spur von Cassis hinzutreten wie auch ein leicht ledriger oder tabakartiger Charakter.
Dieses vielfältige Spektrum macht den Wein zu etwas Besonderen. Ein Wein mit Charakter. Der Genuss desselben ist rund und ausgewogen. Dieser Grand Cru ist ein wunderbarer Begleiter zu Wild-Fleisch. Wir bereiteten Hirsch-Ragout. Mit langem Abgang wird der Chateau Guadet ihren Gaumen schmeicheln. Ein Wein der nicht nur Connaisseuren empfohlen sei. Es ist ein Bordeaux, der Freude bereitet.
Und wenn dieser gut 20 Jahre gelagert wurde, entfaltet sich der reife Charakter dieses Weines auf das Schönste.
Jean B. de Grammont