Das Restaurant le Pavillon, Teil des Hotel Dollenberg "Relais et Chateaux", ist allemal eine Reise wert.
Hier ist Martin Herrmann Chef de Cuisine ausgezeichnet mit zwei Sternen im Guide Michelin. Herrmann pflegt die klassische gehobene Küche mit französischer Stilistik.
Das gediegen eingerichtete Restaurant mit großen Vorhängen mit Volieren entspricht ganz dem klassischen Gusto, es ist eine gemütliche Variante mit Landschaftsbildern im impressionistischen Stil.
Man hat von dem Pavillon Restaurant aus einem sehr schönen Blick auf die Schwarzwald Berge.
Das Hotel liegt überhaupt idyllisch für sich auf der Anhöhe.
Für die Wein Beratung ist Sommelier Christoph Meyer aus dem Elsass zuständig. Er hat das richtige Händchen für eine gute Wein-Auswahl und serviert auch den Champagner kenntnisreich und ist stets mit dem nötigen Fingerspitzengefühl dabei. Herzlich umsorgt wurden wir von Restaurant-Leiterin Sabine Ritter.
Wir begannen unser kleines Dinner mit einem Champagner Pol Roger, seit jeher ein Klassiker unter den Champagnern und der lieblings Schaumwein von Sir Winston Churchill.
Die Tafel ist hier akkurat eingedeckt, die Teller aus weiß-blauen Porzellan und die Servietten schön darauf gelegt und eingerollt. Das amuse bouche von Fisch, Fleisch und Gemüse arrangiert zu kleinen köstlichen Häppchen mit Kräutern dekoriert nimmt man von hübschen Porzellan Löffelchen. Bemerkenswert die dreierlei Butter, teils in Pyramiden-Form dazu etwas Olivenöl in kleinen Schälchen.
Warum nicht danach klassisch fortfahren mit einer guten Gänsestopfleber an grünem Apfel, Joghurt und Brioche. Wirklich ausgezeichnet ist doch das Tatar des Hauses oder man nehme Loup de mer oder Kalbsbries mit Topinambur und Perigord Trüffeln, das ist dann eine fantastische Einstimmung auf das Hauptgericht.
Als Wein-Begleitung empfahl uns Christoph Meyer einen exzellenten Weißwein Alexander Laible einen Riesling mit feinen bis herben Duftnoten. Ein weiterer guter Weißwein begleitete den nächsten Zwischengang. Ein feiner Sauvignon blanc aus der Ortenau und zwar von Weingut Schloss Ortenberg Jahrgang 2021.
Besonders vorzüglich ist das Wildfleisch hier aus heimischer Jagd. Da wir bereits im Februar das Restaurant besuchten gab es noch genügend von der letzten Jagdsaison. Köstlich und zart ist der Rehrücken an Sellerie mit Barolojus mit Preiselbeergel und Grießknödeln. Was passt besser dazu als ein Chateau Haut Battailley Jahrgang 2003 aus dem Paulliac in Bordeaux. Mit seinen reifen Beerenaromen und dunklen Tanninen von dezenter Süße und schweren Duftnoten. Ein Grand Cru erster Klasse. Das Rehfleisch Ist von würziger Zartheit und ein echter Genuss in dieser Kombination.
Danach bot sich eines der Desserts an. Wir entschieden uns für Mandarine, Bittermandel und Masala Chai. Wunderbar cremig und zart auf der Zunge mag es zergehen.
Ein Fehler wäre es, den Käse von Affineur Waltmann aus Erlangen vorübergehen zu lassen. Der kommt hier noch im Käsewagen, wobei man sich eine schöne Selektion selbst zusammen wählen kann. Natürlich rundete auch das Dessert ein passender Wein ab. Eine Beeren-Auslese von Johann Josef Prüm Jahrgang 2013, ein wunderbar milder und lieblicher Dessert Wein.
Ein Espresso setze den Punkt zu dem ganzen Genuss.
Wir kommen gerne wieder hierher. Hier macht es Freude, zu genießen und Gast zu sein. Und eine Zigarre von Ramon Allones aus Havanna rundete das ganze ab, die allerdings genossen an der naheliegenden Bar und wir hatten sie im leichten Reisegepäck.
Jean B. de Grammont