Die Marke Hoyo de Monterrey ist eine der traditionsreichsten und ersten Havanna Marken überhaupt, sie wurde 1867 von José Gener gegründet.
Es gibt auch einen Honduras Ableger der Marke. Allerdings beschreiben wir hier nur die kubanische Variante, obgleich die Escalibur aus Honduras ausgezeichnet ist. Ursprünglich stellte Zino Davidoff in der Fabrik von Hoyo de Monterrey in Kuba seine Chateau Serie her, lange bevor es die Marke Davidoff überhaupt gab. Das ist die große Manufaktur „La Escepcion“ auf der Calzada del Monte No 7. Heute im Besitz der Kubanischen Republik. Geschmacklich ähneln sich die Hoyos und die Davidoff Zigarren teilweise. Allgemein sind Hoyos eher feine angenehme, ja milde Zigarren, die sich für Gelegenheitsraucher und Anfänger bestens eignen. Damit stehen sie ganz im Gegensatz zum Charakter des Gründers José Gener. Dieser muss ein ausgesprochenen grobschlächtiger Charakter gewesen sein, der über Leichen ging. So sperrte er die Torcedores in seiner Fabrik ein, wenn sie nicht genug arbeiten wollten. Einmal kamen bei einem Brand zwei uns Leben, da man ihre Schreie nicht hörte. Doch zurück zu den angenehmen Seiten der Marke in der Gegenwart.
Allerdings hatte die hier probierte Petit Robusto einen etwas kräftigeren und leicht würzigen Charakter.
Schon das mittelbraune Deckblatt gefällt, es ist sehr fein gewickelt und die üppige Füllung verspricht wunderbare Aromen. Mit einer Länge von 102 mm und einem Ringmaß 50 zählt diese Zigarre eher zu den kleineren Exemplaren. Sie hat es dennoch in sich. Hoyo de Monterrey heißt eigentlich die Senke von Monterey und die Tabakplantage befindet sich in San Juan y Martinez einem der besten Anbaugebiete in der Vuelta Abajo mit ihren exzellenten für den Tabakanbau geeignete Böden.
Die weiße Binde mit rotem Rand und einem roten Wappen mit goldener Krone zeigt nur den Schriftzug Hoyo de Monterrey und Havanna Cuba und zeigt eine gewisse Wertigkeit. Nach dem Anzünden entfalten sich wohlige nussige Aromen, denen ein leichter Duft von Heu beigesellt ist. Immer verbunden mit einer dezenten Cremigkeit. Zuletzt nimmt die Schärfe zu, mischt Pilz und Waldboden Gusto darunter. Ein feiner Rauch und gleichmäßiger Abbrand stehen für das Qualitätsprodukt. Ob nun im Rosengarten der Gönneranlage oder an den Kolonnaden zu Baden-Baden.
Zum Kaffee oder nach einem guten Essen oder zu einem Whisky oder Weißwein. Es gibt hier, wie woanders, genügend Gelegenheiten sich dem Genuss dieser feinen Zigarre hinzugeben. Und sei es am frühen Nachmittag zwischen Rosenbeeten. Der böse Geist José Geners löst sich dann in leichten Tabakrauch auf.
Jean B. de Grammont