Das Sekthaus Geldermann ist ein traditionsreiches Unternehmen und wurde ursprünglich von den beiden deutschen aus Aachen stammenden Weinhändlern Peter-Joseph-Hubert Deutz und Wilhelm Geldermann in Reims anno 1838 gegründet. Viel später kam es zu einem deutschen Zweigunternehmen im Elsass, das sich der Herstellung von Sekt widmete.
Das Champagner-Haus Deutz besteht nach wie vor und gehört indes zum Champagner-Haus Röderer als eigene Marke.
Und der Geldermann Sekt wird indes seit geraumer Zeit bis heute in Breisach am Rhein hergestellt. Geldermann gehört seit 2003 zum Sekthersteller Rotkäppchen (mancher Schaumwein-Snob darf gerne die Nase rümpfen) und bedient das Premium-Segment der Produktion.
Sicher steht der Geldermann Sekt für gewisse Qualität und da alle Sekte von Geldermann nach der traditionellen Flaschengärung fabriziert werden, zudem die Weine teils von der Loire kommen, mag das eine erschwingliche Alternative zum Crémant sein.
Unlängst konnten wir uns bei einem spontanen Frühlings- Picknick am Bodensee im Schlosspark des Grafen Bodman wieder von der Trinkbarkeit des Geldermann Sekts überzeugen.
Wir wählten eine Bouteille Rosé der Geldermann Basis-Serie.
Die elegante Flasche mit in Rosé-Farbe schillerndem Etikett und Verschluss animiert wenigstens. Selbstverständlich sitzt auf dem Hals ein echter Korken. Kaum ist dieser entfernt entströmt der Duft des Rosé. Der hat etwas nach Erdbeeren und Himbeeren, fein perlt der Sekt im Glas. Eine leichte Fruchtsäure mit einer Spur Citrus und Brioche erfrischt angenehm und macht den Geldermann Sekt zu einem passenden Begleiter zu herzhaften Speisen.
Wir hatten den Geldermann bislang wiederholt im Picknick-Korb dabei. Bei manchen Musikfestivals wird derselbe ausgeschenkt. Zum Beispiel beim Rossini-Festival in Bad Wildbad.
In jedem Fall ist der Sekt von Geldermann bei deutschen Märkten wie Edeka, Rewe etc. unkompliziert zu erwerben. Allerdings bleibt es eher ein durchschnittlicher Sekt mit einer interessanten Geschichte. Sollten Alternativen aus Frankreich zur Hand sein, greife man lieber zu diesen. In dieser Preisklasse gibt es Besseres.
Jean B. de Grammont