Zu den besten Rotweinen Spaniens gehört ohne Frage derjenige aus dem Priorat, eines Weinbaugebiets in Katalonien, benannt nach einem mittelalterlichen Kartäuserkloster.
Steile Hänge und Schluchten sind hier anzutreffen, die Böden reich an Schiefer.
Ich probierte den Jahrgang 2020 eines Salmos Porrera Weins der Winzerfamilie Torres, die seit 1870 Erfahrung im Weinbau hat.
Die schöne Flasche mit dem schlichten Etikett, das auf einem Stich ein Weintal ablichtet, gefällt und ist etwas bauchig. Nach dem Entkorken erfreut der Wein mit tief kirschroter Farbe mit einem satten, ausgereiften Bukett nach Waldbeeren, Kirschen und begleitet von sehr runden harmonischen feinwürzigen Tanninen. Der Tropfen entfaltet nach und nach seine ganze Charakteristik und hat viele Facetten.
Auch ein wenig von den mineralischen Schiefergründen kommt durch und eine betonte leichte Fruchtsäure beim langen Abgang.
Ich bereitete dazu, obwohl dunkles Fleisch, vor allem Wild dazu am besten passen würde, ausnahmsweise Gefflügel-Spieße an Spiralnudeln zu Champignons und Tomaten in Olivenöl angebraten mit Petersilie und Rosmarin.
Auch dies einfache Essen passte wunderbar. Es lohnt sicher, den besseren spanischen Wein zu trinken und nicht immer auf die Massenfabrikation zurück zu greifen. Stilistisch erinnert der Wein von Torres weitgehend an gute Weine aus Bordeaux.
El viva El Vino!
Jean B. de Grammont