Eigentlich waren es sechs Streicher-Sonaten mit denen der junge Gioachino Rossini debütierte.
Nach eigenen selbstironischen Bekunden sechs schreckliche Sonaten, die aber schrecklich hübsch klingen, vor allem in dem Arrangement für Bläser, namentlich Flöte, Klarinette, Horn und Fagott des Rossini Zeitgenossen Fiedrich Berr, dieser war am selben Théatre Italièn in Paris angestellt wie Rossini, Berr war Solo-Klarinettist und stammte ursprünglich aus Mannheim. Diese Fassung ist beim feinen Label Darbringhaus und Grimm, das wahre Delikatessen für feinausgebildete Ohren bietet, in der Preziosa Reihe erschienen, die ältere Aufnahmen reloadet.
Es ist eine Musik noch ganz im Geist von Haydn und Mozart und gerade in der Bläserfassung klingen sie kostbar in der Verschmelzung so vieler Klangfarben und luftig leicht aber trotzdem mit einer gewissen Tiefe, von der ich bis heute nicht recht weiß was das sein soll, eine deutsche Erfindung wahrscheinlich und schon deshalb unausstehlich.
Und vor allem dann werden aus den schrecklichen Sonaten wunderbare, wenn sie so vollendet gespielt werden wie von Dieter Klöcker und seinem famosen Consortium Classicum.
Ich hatte die Ehre, Dieter Klöcker noch persönlich zu kennen.
Also mag dieser Beitrag eine Art Hommage für den großen Klarinettisten sein.
Auf dem Schallplatten Cover war ein Watteau Gemälde abgebildet und jetzt ist es Spitzweg. Nichts gegen Spitzweg, ein großer Maler, aber Watteau passt besser zu Rossini, denn dessen Musik ist mehr als nur witzig.
Wolfgang Dünschede Flöte und Klaus Wallendorf Horn sowie Karl-Otto Hartmann Fagott sorgen mit schönsten Timbres zusammen mit Dieter Klöcker Klarinette für eine sehr schmelzende und schillernde Interpretation dieser beglückenden Sonaten. Es funkelt, blitzt und charmiert den Ohren. Melodien und Einfälle wechseln und jedes Instrument bekommt kapriziöse Soli.
Lassen Sie sich diesen Ohrenschmaus für Musik-Gourmets keinesfalls entgehen.
Jean B. de Grammont
Dem Andenken Dieter Klöckers gewidmet