Die Zigarrenmanufaktur Aturo Fuente geht auf das Jahr 1912 zurück. Von ihrem Gründervater Arturo Fuente als kubanische Marke gegründet und damals mit kubanischen Tabak und entsprechenden Fertigungstraditionen später mit ins Exil nach Florida verbracht, zählen die Zigarren des Hauses Fuente längst zu den Klassikern und Legenden auf dem Markt. Hauptsächlich stammt der hochwertige Tabak heute aus der Dominikanischen Republik.
Gerollt werden die Fuente Zigarren natürlich totalmente a mano von erfahrenen Torcedores.
Ein guter Einstieg in die exquisite Welt der Fuente Zigarren, deren Patron bis vor kurzem Carlos Fuente war, ist mit Sicherheit die Gran Reserva Linie. Der klassische Einstieg zur Marke mit erlesenen Deckblättern aus Kamerun.
Ein feines Format ist die Robusto oder auch Rothschild Zigarre der Serie. Eine treffliche Bezeichnung für ein edles Format in Anlehnung an die berühmten Weingüter der Bankiers Rothschild. Eine feiner öliger Tabak von schönen Adern kennzeichnet das Deckblatt. Die Füllung besteht aus einer Mischung von vier verschiedenen Tabakblättern von raffinierter Würze. Nach dem Anschneiden und Anzünden mit einem langen Fidibus entfalten sich besonders komplexe Aromen. Da ist Nuss und Kaffee dabei, Ein wenig Holznoten und süßes Gras wie dezente Leder- und Erdnoten, auch zartbittere Schokolade. Schon der Kaltgeruch hat etwas Schokoladennote und ist vielversprechend. Bis man die klassisch goldene rote Binde mit dem fürstlich anmutenden Wappen, das die Initialen A und F enthält, erreicht vergehen gut 45 Minuten sauberer Abbrand bei gutem Zug. Insgesamt kann der Rauchgenuss um über 1 Stunde anhalten.
Vielleicht hätte Johannes Brahms an dieser Zigarre seine Freude gehabt. Doch leider starb er 15 Jahre zu früh, um noch in den Genuss zu kommen. Wir haben ihn in Form einer Büste von der Lichtentaler Allee dennoch als guten Paten gewählt und als Aufmacherbild. Bekanntlich aber schätzte der Schriftsteller Ernest Hemmingway sehr die Marke Fuente.
Im Benazet Pvillon nebenan begann unser Genuss-Spaziergang von Bank zu Bank der Lichtentaler Allee mit zunehmender Würze und Intensität dieses Meisterstücks in bester kubanischer Tradition des Hauses Fuente. Das war wie eine Genuss-Short-Story. Der Abbrand war sauber, die hellgraue Asche hielt lange und die Rauchwölkchen stiegen auf zu den Laubkronen und schwebten über das Wasser der rauschenden Oos in den Abend hinein.
Jean B. de Grammont