God of Fire Toro Don Carlos Arturo Fuente

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In Zusammenarbeit von Arturo Fuente mit den Humidoren von Prometheus entstand die Serie der God of Fire Zigarren. Ihre raffinierte Mischung soll noch Don Carlos, der Begründer des Hauses Fuente herausgefunden haben. Wir probierten das Toro Format der Don Carlos Serie.
Das ist wirklich eine Grand Cru Zigarre der Luxusklasse. Zwei Banderolen umschließen den dunkelbraunen Corpus. Deckblatt und Füllung stammen von dominikanischen Plantagen. Diese Zigarren sind eine Augenweide. Selbstverständlich sind die God of Fire Zigarren von erfahrenen Torcedores handgerollt. Die Banderolen sind ebenfalls in den für Arturo Fuente typischen Farben Rot, Weiß und Gold gehalten. Auf der oberen Binde sieht man eine Darstellung des Prometheus, des antiken Gottes, der den Menschen das Feuer gebracht haben soll und daraufhin von Zeus an einen Felsen gekettet wurde, da er es den Menschen brachte ohne Zeus zu fragen. Ein Adler frass ihm immer wieder ein Stück seiner Leber heraus, die immer erneut nachwuchs. Grausame Antike. Am Ende aber wurde Prometheus begnadigt und wieder in die Kreise der Götter aufgenommen. Vielleicht ist es auch eine Zigarre für Götter. Eine begehrte, in kleinen Mengen produzierte Sammler Zigarre von einem hohen Preis. Für besondere Anlässe oder besonders schöne Orte bestens geeignet.
Wir rauchten die God of Fire Toro an einem prächtigen August Nachmittag auf der Terrasse das Bad Hotels in Überlingen.
Überflogen dabei die Verse von Goethes Prometheus Gedicht und blickten auf das Grün des Gartens und den fernen blau schimmernden See und ganz am Horizont auf die Schweizer Alpen.
Vielleicht ist es die Zigarre für Schweizer Bankiers alter Schule? Oder für Inhaber eines gut gefüllten Schweizer Kontos? Nomalsterbliche betrachten diese Serie mit Bedenken, es geht preislich in Richtung Cohiba. Nach dem Anzünden entfalten sich kräftige Aromen von dennoch sublimer Eleganz.
Kraftvolle Röstnoten überwiegen. Aber es gibt auch eine schwere Süße von Rosinen, Zartbitterschokolade oder eine Ahnung von dunklen Waldboden, der etwas von Trüffel-Aromen hat. Ein wenig Pfeffer kommt am Ende hinzu. In jedem Fall ist der Geschmack sehr komplex wie subtil und steckt voller Überraschungen. Weit über eine Stunde geht das. Mit Genuss nimmt man die untere Banderole ab, darauf die obere große Binde. Abbrand und Zug sind hervorragend, wie nicht anders zu erwarten. Nur dreimal streiften wir die Asche ab. Dazu passt auch gute Literatur, etwa verlegt im Insel-Verlag, und ein schwerer Wein. Und vorab nahmen wir einen Sekt der Hausmarke des Bad Hotels serviert von Restaurant-Leiter Russo persönlich.
Es lebe Prometheus und Carlos Fuente hoch!
Das ist Zigarrengenuss der besonderen Art.
Für die echten Connaisseure unter den Aficionadas und Aficionados eine warme Empfehlung.
Jean B. de Grammont