Wer das Besondere liebt, kommt früher oder später auf die französischen Weine des Grafen Stephan von Neipperg zurück. Schon Graf Stephans Vater erwarb mehrere Weingüter im Bordelais. Zuletzt kaufte Graf Stephan anno 1998 das Gut Chateau d’Aiguilhe dazu.
Unweit der Ruinen der gleichnamigen Burg. Ein Weingut, dass bereits seit dem 13. Jahrhundert besteht. Das passt gut zur Wein-Verbundenheit des Hauses der Grafen von Neipperg, die ihrerseits seit dem 13 Jahrhundert dem Weinbau im Württembergischen verpflichtet sind.
Wir hatten das besondere Glück einen Comte Stephan das Jahrgangs 2001, einen Grand Vin de Bordeaux zu trinken. Aus der Selection Alexander von Essen.
Das Weingut Chateau d’Aiguilhe besitzt ein außergewöhnliches Terroir von etwa 90 Hektar mit auf dem Plateau des Castillion gelagerten Weinbergen. Deren südliche Lage verhilft den Weinen zu kraftvoller Süße und Schmelz, ja Dichte und Opulenz.
Nach dem Entkorken ist der Duft direkt aus der Flasche zunächst verhalten. Kaum im Glas besticht die tiefdunkle rubinrote Farbe. Feinste, ja dezent herbsüße und milde Fruchtnoten überwiegen. Da sind Johannisbeeren und Brombeeren und fast ein wenig Pflaume oder Cassis ist dabei. Ein Hauch von Tabak und Erdigkeit ergänzt die Aromen.
Ausgesprochen samtig ist dieser Wein. Er hat eine komplexe Struktur und die lange Lagerung ist förderlich. Das Bukett entfaltet sich in feinsten Tanninen. Nahezu eine Explosion an Aromen mit langem Nachklang auf der Zunge stellt sich ein. Wir spürten die sonnigen Tage des Jahres 2001 im Glas nachklingen.
Es war eine Freude, den Comte Stephan zu trinken.
Wahrhaft un Grand Vin de Bordeaux!
Jean B. de Grammont