Eine kräftig würzige Corona, die aber dennoch eine feine Süße hat, ist die Corona Grande Nr. 4 der Gran Reserva Serie von Arturo Fuente mit dunklem Deckblatt aus Kamerun und einer Füllung aus dominikanischen Tabaken. Alles natürlich handgemacht und mit der schönen vergoldeten roten Binde mit dem Wappen ist sie eine prächtige Erscheinung. Ein echter Klassiker des Carona Formats. Die feine Süße des Gusto erinnert ein wenig an die Marke Upman aus Kuba. Es ist in jedem Fall eine ausgezeichnete Zigarre.
Wir machten daraus ein spätabendliches Rauchvergnügen im Benazet-Pavillon an einem veregneten Sommerabend. Das ging eine gute Stunde. Der Zug war leicht, die Asche hielt lange.
Eine dezente Würze gesellt sich zu nussigen und Mocca Aromen, denen Heu und Grasnoten beigesellt sind. Nach dem Anzünden nimmt die Intensität zu ohne je ins Scharfe abzugleiten. Das ist ein komplexer Genuss. Ein gelungener Einstieg in die Welt der Luxus Zigarren. Die letzten Milimeter genossen wir spazierend längs der Oos. An den Jugendstil-Brücken vorbei. Zogen noch einmal kräftig vor der Baustelle des Brenners Grand-Hotels. Wir hatten die Binde indes entfernt. Ein intensives Röstaroma verstärkte sich und verflüchtigte sich mit dem Rauch in die dunklen Baumkronen alter Baumriesen, von denen schon der Dichter Iwan Turgeniev geschrieben hatte. Auch Turgeniev schätzte Zigarren und im Geiste rauchte er vielleicht mit.
Endlich am Atlantic Parkhotel blieb ein Reststück, das wir in Würde ausglimmen ließen.
Jean B. de Grammont